Die vergangenen Monate waren für viele, die mit dem Fußball halten, nicht leicht. Fußballklubs sind in Schieflage geraten, weil wichtige Einnahmen fehlen. Fußballfans fehlte die Gelegenheit dazu, ins Stadion zu pilgern und mit Freunden schöne Spiele zu erleben. Ja und die Sportwettenanbieter hatten kaum noch Möglichkeiten, ihren Kunden ein passendes Angebot zu untertreiben. Worauf sollen auch Wettfreunde setzen, wenn keine Spiele stattfinden.
Plötzlich wurde auf den Fußball in Burundi und Turkmenistan gewettet
So mussten sich die Anbieter ganz schön strecken, um passende Alternativen ausfindig zu machen. Nick Bogdanovich, Geschäftsführer des Sportwettenanbieters Willian Hill US fand diese auf den Färöer Inseln, in Burundi und Turkmenistan und bot entsprechende Wetten auf Spiele der färöische Premier League, der Amstel Ligue in Burundi sowie Yokary Liga in Turkmenistan an, die dann tatsächlich auf ein gewisses Interesse stießen. „Wir haben den ganzen Globus nach etwas durchsucht, das wir anbieten könnten. Wir probierten es mit Sumo-Wrestling, Darts, einfach allem, was wir noch finden konnten, um zu sehen, ob es ankommt. Es war eine interessante Zeit, aber auch sehr herausfordernd“, erklärte hierzu Bogdanovich, der auch das Online Casino Europa ins Auge fasste, in einem Gespräch. Was blieb ihm in dieser Situation, in der die europäischen Topligen pausierten, auch anderes übrig. Die Kosten für Mitarbeiter, Technik und Marketing liefen weiter, während gleichzeitig der Umsatz wegbrach.
Dementsprechend ist es wenig überraschend, dass auf einigen Wettmärkten sogar die Liga Primera in Nicaragua oder auch die V. League 1 in Vietnam plötzlich im Mittelpunkt standen und zumindest für einige Umsätze sorgten. Wobei wohl bezweifelt werden darf, dass alle Mitwetter über weitreichende Kenntnisse über die dortigen Vereine und Spieler verfügen. Daher beruhten die Erfolge wohl eher auf Glück, wie es beim Slot Casino notwendig ist, als auf tiefgründiges Hintergrundwissen.
Die Anspannung löste sich erst, als am 16. Mai die deutsche Fußball-Bundesliga den Spielbetrieb wieder aufnahm. Plötzlich gab es wieder eine Topliga, die dann auch gleich mehr Umsätze generierte, als dies vor der Unterbrechung der Fall war. Der Grund dafür ist relativ einfach, denn die Bundesliga war zu diesem Zeitpunkt die einzige Topliga, in der noch ein Spielbetrieb stattfand. Zudem wurden die ersten Spiele im Free-TV übertragen, was deutlich mehr Fans vor den Fernseher lockte. Was wohl auch daran lag, dass niemand in die Stadien durfte. „Da es zu dieser Zeit eindeutig die weltbeste Fußballliga war, hat dies meiner Meinung nach zu mehr Interesse beim Publikum in aller Welt geführt, als dies sonst der Fall gewesen wäre“, ist Chris Bennett, Sportwettenmanager bei Circa, von dem plötzlich hohen Interesse überzeugt. Circa Sports hatte während die Topligen pausierten auch auf Optionen für die weißrussische Liga gesetzt, um damit Lücken im Angebot zu schließen. Insgesamt konnten so einige sonst eher nicht so gefragte Spiele sich plötzlich in den Apps von Circa Sports und William Hill in den Vordergrund spielen. Auch der App-Service von South Point kehrte Anfang Mai erfolgreich zurück. Und die Verantwortlichen vom Quotenservice Vinny Magliulo stellten schnell fest, dass sich die Zahl der Zugriffe im Vergleich zu den vorhergehenden Zeiten plötzlich mehr als vervierfachte. „Die Tatsache, dass es im freiempfangbaren Fernsehen läuft, macht es noch beliebter. Es ist die Qualität, sie sind alle Profis“, äußerte hierzu Benett weiter.
Rückkehr zur Normalität
Mittlerweile wird auch wieder in den anderen Topligen gekickt. Auch wenn in allen Stadien weiterhin die Zuschauer und damit die Atmosphäre fehlen. Im August sollen dann auch die Champions League sowie die Europa League fortgesetzt werden. Und in Frankreich gibt es Planungen, schon bald die Spiele der Ligue 1 vor bis zu 5.000 Zuschauern stattfinden zu lassen.
Ein ganz eigener Weg wird auf der anderen des Atlantiks gegangen. Dort hat man sich dazu entschieden, die Major League Soccer mit einem einmonatigen Turnier in Orlando ohne Fans zu beginnen. Seit dem 8. Juli duellieren sich nun die MLS Klubs und es wird interessant sein, wie es danach weitergeht. Dabei wird wohl ein langer Atem der Sportwettanbieter nötig sein, bis das Geschäft wieder normal läuft. „Ich hoffe, es zieht an, aber wenn sie mir sagen, dass wir genau das gleiche MLS-Geschäft wie immer machen werden, würde es mich nicht überraschen“, äußerte sich hierzu Bogdanovich.
Wichtig wird auch sein, wie sich der Sport mit Spielen ohne Zuschauer verändert. Wird es mehr oder weniger Tore geben. Mehr Karten oder vielleicht auch mehr Auswärtssiege. Der gesamte Fußball wird sich in dieser Zeit verändern, wenn die Mannschaften nicht mehr von der Euphorie des Publikums getragen werden. Nur eines wird wohl in jeder Situation Bestand haben, dass der FC Bayern München die Titel in Deutschland abräumt.