Nichts lief für den VfL Wolfsburg in dieser Saison bisher zusammen

VfL WolfsburgDer Kader des VfL Wolfsburg ist teuer, so richtig teuer. Mit den Verpflichtungen von Julian Draxler, André Schürrle und Max Kruse sollte dabei nicht nur der Weggang von Kevin de Bruyne kompensiert, sondern auch der FC Bayern München im Kampf um die deutsche Meisterschaft angegriffen werden.

Dass daraus nichts wurde, hat mehrere Gründe. Zum einen wäre da die erschreckende Auswärtsbilanz. Bisher holten die Wölfe aus 15 Partien auf des Gegners Platz gerade einmal zehn Punkte. In dieser Bilanz ist einzig und allein die abstiegsbedrohte Frankfurter Eintracht schlechter. Zuletzt setzte es für den VfL eine 2:3-Schlappe beim SV Werder Bremen. Ausgerechnet dem Klub, den Sportdirektor Klaus Allofs jahrelang erfolgreich geführt hatte. In der vergangenen Spielzeit belegte das Team um Trainer Dieter Hecking noch den dritten Platz in dieser Statistik.

Dazu kommt die schwächelnde Offensive. Nach den ersten 30 Spielen im Vorjahr hatte der VfL ganze 21 Tore mehr auf seinem Konto (63 statt aktuell 42) und mit Bas Dost (13) sowie Kevin de Bruyne (10) hatten bereits zwei Spieler die Zehn-Tore-Marke geknackt. Aktuell ist Dost zwar wieder der erfolgreichste Torschütze seines Vereins, jedoch konnten dieses Mal bisher nur acht Treffer für den Niederländer verbucht werden. Mit diesem Ergebnis sucht man den Stürmer unter den Toptorschützen der Liga natürlich vergeblich.

Und natürlich fehlt Kevin de Bruyn, der im vergangenen Sommer für 75 Millionen Euro zu Manchester City wechselte. Mit dem Belgier lief das schnelle Umschaltspiel, welches die Fans im Stadion und Zuschauer vor dem Fernseher gleichermaßen begeisterte. Immer wieder konnte de Bruyn seine Mitspieler oder sich selbst in beste Abschlusspostionen bringen, was zu mehr Torchancen und dann eben auch zu mehr Treffern führte. Neuzugänge wie Draxler, Schürrle und Kruse konnten den Weggang nicht kompensieren, da diese auch eine andere Spielweise an den Tag legen.

Als wären dies nicht schon genug Probleme, brachten dann noch einzelne Spieler Unruhe in die Mannschaft. Allen voran Nicklas Bendtner, der einst als großes Talent im Weltfußball gehandelt wurde. Seine fußballerischen Fähigkeiten sind auch weiterhin unbestritten, nur spielt der Kopf nicht immer so mit. In anderthalb Jahren beim VfL kam der Offensivspieler auf nur drei Treffer in 31 Partien, meist kam er dabei von der Bank. Große Aufreger gelangen ihm zuletzt nur noch neben dem Fußballplatz, als er zum Beispiel in den sozialen Medien einen Foto von sich neben einem Mercedes veröffentlichte. Hauptsponsor Volkswagen zeigte sich wenig erfreut. Aktuell sollen Verein und Spielerberater um eine vorzeitige Auflösung des bis 2017 laufenden Vertrages verhandeln.

Zweites Problemkind ist Max Kruse. Dieser wollte eigentlich im Sommer bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich im Deutschland Trikot auflaufen. Doch daraus wird höchstwahrscheinlich nichts. Nach mehreren Eskapaden hat ihn Bundestrainer Joachim Löw aus dem Kader gestrichen. Kruse wird seine Leidenschaft für Poker, aber auch seine extrovertierte Art zum Verhängnis. So soll der 28-jährige Stürmer rumgeprahlt haben, mit Bachelor-Kandidatin Cindy Riedel im Bett gewesen zu sein. Zudem wurde Kruse an seinem Geburtstag in einem Berliner Club handgreiflich, als ihn eine Reporterin fotografieren wollte.

Bendtner und Kruse waren bereits vor ihrer Zeit beim VfL Wolfsburg als Problemspieler bekannt. Das Duo Hecking/Allofs ließ sich jedoch nicht von einer Verpflichtung abschrecken und hatte gehofft, beide wieder auf den richtigen Pfad bringen zu können. Bei Bendtner ist dieser Versuch komplett gescheitert, bei Kruse dagegen gibt es noch etwas Hoffnung.

In der Champions League konnten all diese Probleme lange übertüncht werden. Nach dem 2:0-Sieg gegen Real Madrid im Viertelfinal-Hinspiel sah es sogar so aus, als ob die Wolfsburger diese durchwachsene Saison mit einem großartigen Ergebnis in der Königsklasse retten könnten. Doch in Madrid war deutlich zu sehen, was den VfL von einem Weltklasse-Team trennt. Einem Ronaldo in Topform hatte die Werkself nichts entgegen zu setzen. Mit seinen drei Toren schoss der portugiesische Superstar die Madrilenen im Alleingang ins Halbfinale und die Werkself endgültig in die Krise.

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