Zweite Bundesliga veranstaltet Schneckenrennen

DFL Wohl schon lange nicht mehr war das Aufstiegsrennen in die erste Bundesliga so knapp wie in dieser Saison. Dabei hatte es lange nicht danach ausgehen. Noch am 25. Spieltag stand der Hamburger SV mit 50 Punkten ziemlich sicher Platz zwei. Dahinter folgte der 1. FC Union Berlin mit 47 Punkten und auf dem vierten Rang mit 43 Punkten der FC St. Pauli. Danach klaffte schon eine Lücke von vier Punkten zum Holsteiner SV Kiel (39), der SC Paderborn 07 rangierte zu diesem Zeitpunkt mit gerade einmal 38 Zählern auf dem siebenten Rang. Es sah Anfang März alles danach aus, als das für den zweiten und dritten Platz am Ende um die 65 bis 70 Punkte nötig wären.

Was dann aber folgte, hatten wohl weder Fans noch Wettanbieter auf dem Schirm. Die Spitzenmannschaften verlernten das Siegen. Dies betraf auch den Spitzreiter 1. FC Köln, der jedoch über ein ausreichendes Punktepolster verfügte, um sich bereits drei Spieltag vor dem Ende die Zweitliga-Meisterschaft zu sichern. Nichtsdestotrotz fiel dieser Krisenphase Trainer Markus Anfang zum Opfer. In die kommende Erstligaspielzeit 2019/20 werden die Geißböcke daher mit einem anderen Trainer gehen. Die Suche nach diesem läuft bereits.

Hamburger Vereinen droht Klassenverbleib

Weitaus schlechter erging es da dem FC St. Pauli. Aus den letzten acht Partien konnten gerade einmal fünf Punkte eingefahren werden. Das Abrutschen auf den sechsten Platz war die Folge, mit dem Aufstieg haben die Kiezkicker nun nichts mehr zu tun.

Nicht viel besser traf es den Lokalrivalen HSV. Nach dem 4:0-Derbysieg am Millerntor kam der Bundesliga-Dino nur noch auf drei Unentschieden und vier Niederlagen in der Liga. Aufgrund des vorhandenen Polsters bestehen zwar immer noch Aufstiegschancen, jedoch liegt die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf nun nur noch auf dem vierten Rang. Vor allem die Abschlussschwäche ist ein großes Problem. Nur fünf Tore gelangen den hochbezahlten Profis um Aaron Hunt und Pierre-Michel Lasogga in den vergangenen sieben Partien. Wie soll dies nun ausgerechnet am Sonntag beim SC Paderborn 07 anderes werden? Wobei Hoffnung dürfte den Norddeutschen machen, dass der letzte Sieg genau dort gelang. Damals, genauer am 2. April, ging es jedoch nicht um Punkte sondern um den Einzug ins DFB-Pokalhalbfinale.

Der 1. FC Union Berlin hätte da der lachende Dritte werden können. Locker davon ziehen, wenn die Konkurrenz schwächelt. Jedoch schafften es die Köpenickern nicht. In den letzten sieben Spielen gelang auch ihnen nur ein dreifacher Punktgewinn und das ausgerechnet gegen den HSV. Ansonsten stehen noch jeweils drei Unentschieden und drei Niederlagen zu Buche, was viele Analysten überrascht haben dürfte. Gerade bei derartigen Ergebnissen sind regelmäßige Quotenvergleiche hochinteressant. Trotz der ganzen Misserfolge sind die Eisernen noch immer auf dem dritten Rang platziert, müssen nun jedoch endlich in die Erfolgsspur zurück finden, wenn sie am Ende vorne stehen wollen. Gegen den 1. FC Magdeburg sehen die Buchmacher den 1. FC Union Berlin zumindest für dieses Ostduell als klaren Sieger.

Das die zuvor genannten Klubs nicht schon viel tiefer in der Tabellen stehen, liegt vor allem daran, dass auch das Verfolgerfeld sich nur selten siegreich zeigte. Nach dem 25. Spieltag stand der Kieler SV Holstein noch auf dem fünften Rang. Nach sieben Punkten aus sieben Spielen ging es einen Platz abwärts. Dadurch schob sich der 1. FC Heidenheim um einen Platz nach oben, doch auch zehn Punkte aus sieben Spielen sind keine fette Ausbeute.

SC Paderborn 07 plötzlich ganz vorn dabei

Wirklich erfolgreich war in den vergangenen zwei Monaten nur der SC Paderborn 07. 16 Punkte kamen aus den vergangenen sieben Spielen zusammen. Darunter der so immens wichtige Erfolg an der Alten Försterei beim 1. FC Union Berlin. Für Trainer Steffen Baumgart war es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte und der Auftakt zum Kampf um den Aufstieg. Denn durch die Misserfolge aller Konkurrenten finden sich die Westfalen ganz plötzlich auf dem zweiten Rang der Tabelle wieder und haben den direkten Aufstieg selbst in der Hand. Sollte am Wochenende ein Erfolg im Heimspiel gegen den Hamburger SV gelingen, wäre Rang drei schon mal sicher. Dies dürfte kein Experte auf seiner Rechnung gehabt haben.

Egal wer am Ende dem 1. FC Köln in die erste Bundesliga folgen wird, dieses Aufstiegsrennen der verpassten Gelegenheiten dürften viele Fans der Zweitliga-Vereine so schnell nicht vergessen. Das gilt vermutlich auch für die vielen Wettfreunde, die in der aktuellen Spielzeit viele Überraschungen erlebt haben dürften. Nach dem Sommer geht es dann für alle wieder bei null los.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung dieser Seite stimmst Du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen