Fußball war, ist und wird das Thema Nummer eins in Deutschland. Zumindest wenn es um sportliche Aktivitäten geht. Mehr als 27.000 Fußballclubs sind bundesweit in den 26 Verbänden registriert. Diesen 26 Verbänden steht der DFB vor. Das sind eine Menge Vereine, auf die sich die insgesamt knapp 7,2 Millionen begeisterten Mitglieder verteilen. Doch Sport durchlebt einen Wandel, der von der modernen Technologie hervorgerufen wird. Verstärkt seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts sind eSports und andere digitale Spiele im Aufschwung. Selbst Clubs der beliebtesten Rasensportart sehen Chancen in der neuen Technologie und setzen mittlerweile auf eSports Teams. Welchen Nutzen haben die virtuellen Teams? Wir gehen der Sache auf den Grund.
eSports schwimmt auf der Gamingwelle mit
Gaming und Videospiele begleiten die Menschen bereits seit einigen Jahrzehnten. Die erste Spielekonsole Magnavox Odyssey stammt aus dem Jahr 1972 und zeigt einen kleinen Ball, der wie beim Pingpong über die Bildfläche geschoben wird. Seit dieser Zeit hat sich einiges im Gaming getan. Vor allem seit dem Schub Anfang des 21. Jahrhunderts nimmt die Szene immer mehr Fahrt auf.
Die Entwicklung neuer digitaler Technologien macht das Internet selbst schneller. Cloud-Dienste übernehmen Speicherkapazitäten und 4G- und 5G-Netze sorgen für Datentransfer im Millisekundentakt. Bei diesen Voraussetzungen ist es klar, dass Spieleentwickler der verschiedensten Genres absolut fantastische Spiele produzieren, die auf PC, Laptop, Konsole oder einfach auf dem Smartphone gespielt werden können.
Das fängt bei den kleinen, doch schon lange nicht mehr einfachen Spielen im Online Casino an. Gestochen scharfe Grafiken, interessante Spielfunktionen und unterschiedlichste Themen werden in den Slots verarbeitet, die auf einigen Plattformen sogar mit dem Casino Bonus ohne Einzahlung getestet werden können.
Bei Videospielen sitzt man nicht mehr isoliert vor dem eigenen PC oder schaltet die Rechner der Freunde bei einer LAN-Party zusammen. Nein, aktuell können viele Spiele online gespielt werden mit Hunderten oder Tausenden anderen Gamern aus der ganzen Welt. Komplette Welten werden erschaffen. Man spielt im Team oder allein.
Thematisch ist die Bandbreite riesig. Von Abenteuerspielen, Ego-Shooter, Autorennen bis hin zum Fußball ist alles möglich. Und genau hier kommen die Fußballclubs ins Spiel. Das Spiel FIFA ist eines der beliebtesten, das auf eine riesige Fangemeinde blicken kann.
Digitale Fußball bringt einige Vorteile mit sich
Aktuell gibt es in Deutschland mehrere Millionen Gamer, die dem Hobby wöchentlich viele Stunden widmen. Das müssen nicht immer die gleichen Menschen sein, die Fußball auch im örtlichen Club in der Freizeit ausüben.
Damit wird einer der Punkte, warum Top-Clubs ein eigenes eSports Team besitzen, bereits sichtbar. Fußball ist neben allen sportlichen Erfolgen eine Marktwirtschaft. Die Spiele selbst ziehen Unmengen an Fans in die Stadien, doch auch Merchandise ist ein entscheidender Punkt, mit dem die Clubs Geld verdienen. Mit den eSports Teams kann der Club die eigene Reichweite und den Bekanntheitsgrad steigern, um einen Platz in der Gaming Industrie zu ergattern. Allein in Deutschland werden jährliche Milliardenumsätze erwirtschaftet.
Das Konzept eSports geht sogar so weit, dass parallel zu den echten Ligaspielen, Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften auch Meisterschaften auf dem virtuellen Rasen ausgetragen werden. Dabei hat die Position oder Dominanz eines Teams in der echten Welt nichts mit der virtuellen Stärke zu tun.
Das dürfte einige freuen, denn während die deutsche Elf bei der WM in Katar noch nicht einmal die Vorrunde überstand, bleibt der Weltmeistertitel für FIFA22 in deutscher Hand. Der 19-Jährige Umut Gültekin aus Hamburg hat die Trophäe im Juli 2022, die an ein Preisgeld von 250.000 US-Dollar gekoppelt ist, nach Hause gebracht.
Top-Clubs der Bundesliga mit eSports Teams
Noch nicht alle Clubs der Bundesliga sind auf den Zug des eSports aufgesprungen. Doch das soll sich laut der DFL bald ändern, denn diese baut schon seit einiger Zeit den Bereich eSports als zusätzliches Standbein aus. Die Richtlinien sind bereits geändert und so findet sich in den Statuten nun ein Paragraf, der zum Betrieb eines eSport-Teams verpflichtet.
Die 36 Mannschaften, die in der ersten und zweiten Bundesliga spielen, müssen sich nun schleunigst um den Aufbau einer virtuellen Mannschaft kümmern. Ab 2023/24 wird eine Strafe für alle Vereine verhängt, die noch kein Gamer-Team zusammengestellt haben.
Als Vorbild können die vier Vereine genutzt werden, die bereits seit einigen Jahren erfolgreiche virtuelle Teams auf den Rasen schicken. Der VfL Wolfsburg ist seit 2015 mit digitalem Kader am Start. Auf Schalke wird FIFA und League of Legends professionell gespielt. Bei den Clubs RB Leipzig und Bayer 04 Leverkusen bringen M4rv (Martin Hintz) und Cihan Yasalar die Konsole zum Dampfen.
Unausweichliche Fusion von Bundesliga und eSports
Technischer Fortschritt macht auch vor der beliebtesten Freizeitbeschäftigung der Deutschen keinen Halt. Die DFL-Mitgliederversammlung hat abgestimmt und verpflichtet somit zum Aufbau eines virtuellen Teams, das an den eSports-Turnieren teilnimmt. Dass es auch hier zu Interessenkonflikten kommen wird, ist schon jetzt abzusehen. Bayern München arbeitet beispielsweise mit einem Spieleentwickler zusammen, der nicht bei der neu gegründeten VFL (Virtuelle Fußball-Liga) dabei ist. Doch bei allen Unstimmigkeiten ist eins klar, der eSports ist nicht mehr aufzuhalten.