Für passionierte Fußballliebhaber mag es überraschend und eventuell etwas verstörend sein, wie sehr die Digitalisierung inzwischen den Fußball beinahe “beherrscht”. Aber die Digitalisierung ist für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein großes und immer essenzieller werdendes Thema. Das gilt schon seit langer Zeit, nicht nur im Profifußball, sondern wird auch im Amateurbereich immer relevanter. Der Geschäftsführer des DFB sagt, dass die Digitalisierung nur im guten Sinne für den Fußball genutzt wird. Wie das Zusammenspiel zwischen Technik und Fußball derweil abläuft, haben wir näher betrachtet.
Die Spielanalyse
Durch den technologischen Fortschritt haben sich auch im Fußball eine Vielzahl von bedeutenden Chancen und Veränderungen bereitgestellt, welche überwiegend sehr dankbar angenommen wurden. Das trifft im Besonderen im Bereichen Spielvorbereitung und Spielanalyse zu.
Die deutschen Nationalmannschaften arbeiten beispielsweise mit der Team-Management-Software “SportsOne” von SAP. Diese ermöglicht, das Arrangieren der Teams und die digitale Spielanalyse. Dadurch erhalten die Spieler eine Menge Informationen, einschließlich ausführlicher Analysen der eigenen Leistungen, aber auch die der nächsten Gegner. Immer öfter werden solche Analysen auf Wettseiten publiziert, damit potenzielle Kunden, welche eine Wette auf eine bestimmte Mannschaft abschließen möchten, sehen können, wie die Bilanzen der letzten Spiele waren. Demnach hat die Digitalisierung auch diesen Markt deutlich verändert. Ähnliche Analysen werden auch bei Bitcoin Prognosen oder anderen digitalen Geschäften benutzt.
Dazu kommt der wichtiger werdende Bereich des E-Learnings, wobei eingebautes Lernen für die Ausbildung von Schiedsrichtern und Spielern zu eiligeren und wertvolleren Lernerfolgen führt. In diesem Tätigkeitsbereich sind etliche Projekte in Planung, wie unter anderem Virtual-Reality-Brillen, die es ermöglichen, Spielszenen virtuell nachzustellen und dadurch die eigenen Handlungen zu optimieren.
Digitalisierung beim Deutschen Fußball Bund
Vom Datenmanagement über verschiedene Tools und Künstliche Intelligenz während der Spiele, bis hin zu Virtual Reality: Der DFB zeigt, wie bedeutsam es ist, neue Technologien für die eigenen Abläufe zu entdecken und wirksam zu nutzen. Auch, wenn viele den Zusammenhang zwischen Sport und Technik nicht billigen wollen, ist in den letzten Jahren ersichtlich geworden, dass die Nutzung dieser die Vereine maßgeblich fördern kann.
Im Fußball wurde bereits vor einiger Zeit klar: Torlinientechnologien und Videobeweise sind erst der Anfang dieser Reise. Inzwischen werden auf dem Sportplatz in Echtzeit Laufwege von Kameras aufgenommen, Kontaktzeiten ermittelt und Spielerpositionen in Sekundenbruchteilen registriert. Dabei messen Fitness-Tracker die Leistungen und gesundheitlichen Werte, wie Herzfrequenzen der Spieler. Es werden unterschiedliche Bewegungsprofile angefertigt, welche jedes Detail der Leistung offenbare: von Passquote, Torschussgeschwindigkeit bis hin zu Offensivaktionen und so weiter.
Die Ergebnisse liegen ohne Verzögerung vor und in der Halbzeit können die jeweiligen Trainer alle Bilanzen auf Geräten wie Tablets abrufen und somit auf Grundlage der reichhaltigen Informationen spielrelevante Entscheidungen treffen und dazu Strategien besprechen.
Nicht nur während der Spiele sind digitale Analysesysteme von großer Bedeutung in der Sportwelt. Schon bevor die Mannschaft steht, kann die Technik bei taktischen Entscheidungen eine förderliche Rolle einnehmen, und zwar beim Scouting. Hierbei wird sich auf der Suche nach talentierten Spielern nicht mehr nur auf die geschulten Scouts verlassen, sondern auch auf erhebbare Parameter von Analysesystemen. Sobald statistische Ergebnisse über die Besetzung eines Vereins entscheiden, kann daraus ein entscheidender Wettbewerbsvorteil entstehen.