EM 2016: Deutschland nach 2008 wieder im Endspiel?

DFB In Frankreich stehen erstmals bei einer Fußball-Europameisterschaft satte 51 Spiele auf dem Programm – und dennoch wird man sich im Nachhinein vor allem an das Endspiel in Paris erinnern. Dies ist natürlich auch der Grund, warum sich die Wettanbieter bereits vor dem Start des Turniers brennend für das Finale am 10. Juli interessieren.

Hierbei ist es den zahlreich angebotenen Final-Wetten völlig einerlei, welche Mannschaft am Ende den Pokal überreicht bekommt. Bei den Langzeitwetten rund um das Endspiel gilt nämlich ausnahmsweise wirklich einmal die olympische Regel, dass dabei sein fast schon alles ist.

Welches Team erreicht das Finale?

Bei den Teamwetten kann jeder der 24 EM-Teilnehmer durch das gesamte Turnier begleitet werden: Dabei ist zwar zunächst vor allem das Abschneiden in den Vorrundengruppen von Belang, der etwas kühnere Blick nach vorn wird hier jedoch mit deutlich höheren Gewinnen belohnt.

So bieten fast alle Buchmacher Wetten darauf an, ob die entsprechende Mannschaft mit dem Erreichen des Endspiels das vorletzte Etappenziel erreicht – oder ob das Team schon zuvor mehr oder weniger enttäuscht seine Titelträume begraben muss.

Als potentielle Finalisten haben die Wettanbieter dabei natürlich vor allem jene Nationen auf der Rechnung, denen laut Siegerwetten auch der ganz große Wurf in Frankreich zuzutrauen ist: Folglich gibt sich hier an der Spitze die Crème de la Crème des europäischen Fußballs die Klinke in die Hand.

Wettquoten: die Favoriten für das Endspiel der EM 2016:

Den Sprung in das Finale darf sich demnach namentlich die Mannschaft von Jogi Löw erhoffen, für die das Vorsprechen im Endspiel als amtierender Weltmeister aber auch schon fast eine Verpflichtung ist – alles andere als der 4. EM-Triumph käme schließlich einer gefühlten Niederlage gleich.

Dennoch machen die Final-Quoten deutlich, dass sich ein erfolgreicher Turnierverlauf ungeachtet aller Qualitäten und Potentiale nur schwerlich kalkulieren lässt: Die Gegenüberstellung der Quoten offenbart, dass ein vorzeitiges Ausscheiden sogar für etwas wahrscheinlicher zu halten ist.

Allerdings ist es für die DFB-Elf ein Trost, dass sich auch bei sämtlichen anderen 23 EM-Teilnehmern ein identisches Bild ergibt: Stets fallen bei dieser Zweiwege-Wette die Gewinne höher aus, wenn das ausgewählte Team die Vorschlussrunde übersteht.

Mit dieser kleinen Einschränkung ist auch der französische Gastgeber zu den extrem heißen Kandidaten auf die Final-Teilnahme zu zählen – eine Prognose, die sich bereits aus der glorreichen Fußball-Historie der Equipe Tricolore ergeben muss.

Den französischen Teams ist es in der Vergangenheit nämlich schon immer ganz besonders gut gelungen, das Beste aus einem Turnier im eigenen Land zu machen: Sowohl bei der EM 1984 als auch bei der WM 1998 stach der Gastgeber sämtliche Mitbewerber aus.

Auf die ruhmreiche Vergangenheit sind auch die hohen Erwartungen an den Titelverteidiger zurückzuführen; dass die Spanier bei den beiden jüngsten EM-Endrunden triumphierten, lässt so manchen Buchmacher selbst das ernüchternde Abschneiden in Brasilien vergessen.

Ganz anders ist es um die weiteren hoch gehandelten Kandidaten aus England und Belgien bestellt: Obwohl weder die Three Lions noch die roten Teufel bei den letzten kontinentalen Turnieren rockten, sollte nun in Frankreich unbedingt mit diesem Duo zu rechnen sein.

Während sich die Engländer die guten Prognosen mit der tadellos absolvierten Qualifikation verdienten, sind auch die schon seit längerem als Geheimtipp gehandelten Belgier mittlerweile in der europäischen Spitze angelangt – die talentierten Greenhorns von Marc Wilmots sind durch die WM-Teilnahme vor zwei Jahren zu einer ernstzunehmenden Truppe gereift.

Braucht es zudem auch nicht allzu viel Phantasie, um auf anderer „aussichtsreiche Außenseiter“ wie etwa die Italiener zu wetten, ist aber wohl schon eine gewisse Portion Wahnsinn vonnöten, um den Teams vom entgegengesetzten Ende der Skala den Durchmarsch bis ins Stade de France zuzutrauen.

Vor allem für die Endspiel-Teilnahme von Nordirland sowie des EM-Debütanten Albanien werden folgerichtig Quoten abgerufen, die selbst jene deutlich in den Schatten stellen, die sich tollkühne Tipper anno 2004 mit dem sensationellen Triumph der Griechen sichern konnten.

Wie lautet die Finalpaarung?

Während es bei den Teamwetten „nur“ um das Wohl und Wehe einzelner Mannschaften geht, nehmen die Wetten auf die zu erwartende Final-Paarung das große Ganze in den Blick.

Dass Tipper hierbei gleich bezüglich der zwei besten Teams ihren Sachverstand beweisen müssen, kommt den in Aussicht gestellten Gewinnen zugute – selbst, wenn sich im Endspiel mit Frankreich und Deutschland die erklärten Top-Favoriten duellieren, können fast zweistellige Quoten in Empfang genommen werden.

Dabei hat die Auslosung der Vorrundengruppen ein solches Stelldichein der Titelanwärter in jedem Fall ein gutes Stück wahrscheinlicher gemacht: Wird die Vorrunde von beiden Nationen jeweils mit dem ersten Platz beschlossen, ist allenfalls im Endspiel ein direktes Aufeinandertreffen möglich.

Die Vorfreude auf dieses denkbare Duell wird jedoch von der Erinnerung an die letzte Zusammenkunft im Stade de France getrübt; aufgrund der schrecklichen „Vorfälle“ rund um das Freundschaftsspiel am 13. November verbietet es sich an dieser Stelle, ganz unbefangen von einem Traumfinale zu sprechen.

Bei dem als spannende Alternative in Aussicht gestellten Finale zwischen der DFB-Auswahl und Spanien hätten deutsche Fans derweil nur aus rein sportlichen Gründen einen Kloß im Hals – seit den direkten Duellen 2008 und 2010 haftet der roten Furie schließlich der Ruf eines Angstgegners an.

Den EM-Gastgeber ließe ein gleichfalls als wahrscheinlich erachtetes Endspiel gegen die Spanier dagegen unweigerlich mit der Zunge schnalzen – immerhin könnten die Franzosen hier an einer äußerst prominenten Stelle die Wachablösung im europäischen Fußball besorgen.

Dem Aufschwung der Engländer ist es im Übrigen geschuldet, dass die Quoten nicht einmal mehr bei einer Neuauflage des WM-Endspiels von 1966 durch die Decke gehen. Selbst ein bis vor kurzem undenkbares Final-Bruderduell zwischen Deutschland und Österreich ist dank der hervorragenden Arbeit von Marcel Koller in diesem Sommer „nur“ noch für Quoten im mittleren zweistelligen Bereich gut.

Ganz anders liegen die Dinge jedoch erwartungsgemäß, wenn sich die teils verrückten Ergebnisse der EM-Qualifikation nun auch in Frankreich wiederholen. Setzten sich etwa die krassen Außenseiter aus Albanien und Nordirland über sämtliche Konkurrenten hinweg, lässt sich schon mit einem Einsatz von 10 Euro ein kleines Reihenhaus verdienen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung dieser Seite stimmst Du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen