Die Kommerzialisierung des Fußballs

DFL Fußball ist die mit Abstand beliebteste Sportart der Welt. Wöchentlich pilgern Tausende von Menschen in die Stadien und Millionen von Menschen verfolgen das Spiel ihrer Mannschaften im Fernsehen. Kein Wunder, dass der professionelle Fußball zu einem Milliardengeschäft geworden ist. Steigende Übertragungsgebühren, Investorengelder und Marketingeinnahmen sorgen für Umsätze, die sonst nur von großen Unternehmen erreicht werden können. Der Fußball ist zu einem Produkt der Massen geworden. Ganz gleich, ob Fernsehsendung, Podcast oder Fanzine – alle Medien beschäftigen sich mit dem Fußball. Zwar steigen die Zuschauerzahlen und Einnahmen kontinuierlich, Teile der Fanszene kritisieren jedoch die zunehmende Kommerzialisierung des Profifußballs. Wir blicken auf die Veränderungen dahingehend den letzten Jahre.

Zuschauerboom in Stadien und den Fernsehgeräten

In den letzten Jahren erfährt der Fußball einen weltweiten Zuschauerboom. In allen Teilen der Welt verfolgen die Fans die Spiele ihrer Mannschaften. Ob Premier League, La Liga oder Bundesliga – die Spiele der Topclubs werden überall auf dem Globus übertragen. Steigende Zuschauerzahlen führen natürlich auch zu höheren Preisen der Übertragungsrechte. Insbesondere die Vereine aus der Premier League und die Teilnehmer der Champions League profitieren von den hohen TV-Geldern der Wettbewerbe. Für Verträge mit einer Laufzeit von 3 bis 4 Jahren werden mehrere Milliarden Euro gezahlt, was auf die Vereine aufgeteilt wird. Die Nachfrage nach Stadiontickets wird ebenfalls immer größer. Auch hier gilt das Gesetz von Angebot und Nachfrage, weshalb die Ticketpreise nicht nur in England immer kostspieliger werden.

Neue Märkte werden erschlossen

Mittlerweile haben auch die kleineren Vereine das Potential der Märkte in Übersee erkannt. Bereits in den frühen 2000er Jahren haben die englischen Top-Clubs Marketingmaßnahmen im südostasiatischen Raum ergriffen und sich somit eine Vormachtstellung in dieser Region erarbeitet. Doch seit einigen Jahren reisen auch andere Vereine in der Sommerpause oder für das Wintertrainingslager in entfernte Regionen wie China, Indien, Katar oder die USA. Durch Autogrammstunden, öffentliche Trainingseinheiten und Freundschaftsspiele gegen heimische Teams steigern die Mannschaften ihre Beliebtheit und Bekanntheit und somit auch das Vermarktungspotential. Das Ziel der Vereine ist es, eine weltweite Marke zu werden und vor allem im Bereich Merchandising höhere Absatzzahlen zu generieren. Dass aufgrund dieser strapazierenden Reisen die sportliche Vorbereitung zu leiden hat, ist wohl Teil des Geschäfts.

Branchenfremde Investoren sorgen für Geld im Überfluss

Es ist nicht weiter verwunderlich, dass ein profitables Geschäft wie der Profifußball früher oder später auch branchenfremde Investoren anlocken würde. Mäzene und externe Geldgeber, die aus Liebe zu ihrem Verein Geld in den Club stecken, hat es schon immer gegeben. Allerdings nehmen die Ausmaße der Investoren im 21. Jahrhundert neue Dimensionen an. Der Russe Roman Abramowitsch war zu Beginn der 2000er Jahre einer der ersten Milliardäre, der mehrere hundert Millionen Euro in einen Verein investierte und diesen somit zu einem europäischen Schwergewicht machte. Die Investition sorgt für völlig neue Favoriten bei den Fußballwetten. Vor seinem Engagement war der FC Chelsea nicht mehr als ein englischer Mittelklasse-Verein, doch die Millioneneinkäufe brachten den Verein wieder an die Spitze der Premier League und sorgten 2012 sogar für den Gewinn der Champions League. Auch Teams wie Manchester City und Paris St. Germain wurden von finanzstarken Investorengruppen aus dem Nahen Osten übernommen und zu millionenschweren Starensembles gepuscht. Transfers jenseits der 100 Millionen-Euro-Marke werden durch überdimensionale Sponsoringverträge ausgeglichen, sodass das Financial Fairplay hier nicht greift. Kein Wunder, dass andere Vereine ohne branchenfremde Geldgeber kaum noch mithalten können. Seriös wirtschaftende Vereine, wie der FC Bayern München, haben trotz ihrer nationalen Ausnahmestellung bei Weitem nicht die Mittel, wie sie Chelsea, Paris und Manchester City zur Verfügung stehen.

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