Die Anhänger des FC Bayern kritisieren vermehrt die Zusammenarbeit mit Qatar

FC Bayern München Der FC Bayern München macht aktuell abseits des Platzes mehr Schlagzeilen, als den Verantwortlichen lieb ist. Besonders über die turbulente Jahresvollversammlung, die Ehrenpräsident Uli Hoeneß als „die schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe“, bezeichnete, wurde in der Presse exklusiv berichtet. Die Eskalation ist auf die Zusammenarbeit des Rekordmeisters mit Qatar Airways zurückzuführen, die als einer der Hauptsponsoren des FCB agieren. Da dem Land Qatar unter anderem Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, sehen die meisten Fans den arabischen Staat nicht als idealen Partner für die Münchner.

Da im deutschen Profifußball die 50+1-Regel gilt, die regelt, dass 50 % der Stimmrechte plus eine Stimme in der Hand von „Fans“ sein müssen, haben die Anhänger und „Miteigentümer“ des Vereins ein Stimmrecht, von dem sie auch Gebrauch machen können. Im Zuge der Jahresvollversammlung der Vereine können sich die Fans auch zu Wort melden und ihre Wünsche und Anregungen dem Management näher bringen. So hatte auch Bayern-Mitglied Michael Ott einen Antrag für die Jahreshauptversammlung des FCB vorbereitet, der allerdings nicht zugelassen wurde. Ott wollte mit seinem Antrag darauf hinwirken, dass der Verein die Zusammenarbeit mit Qatar Airways so schnell wie möglich beendet.

Der FC Bayern, der laut Fußballwetten-Experten bwin auch dieses Jahr absoluter Meisterfavorit ist, könnte sicher auch einen Geldgeber finden, dessen Werte besser zum Verein passen, müsste dann aber finanzielle Einbußen im Kauf nehmen.

Die Fluglinie von der arabischen Halbinsel zahlt zwar sehr viel Geld für das Sponsoring der Bayern, stehe aber in keinem Fall für die Werte, die der Club den Mitgliedern nach vertreten will. In der Diskussion über Qatar kochten in der Versammlung die Emotionen so hoch, dass Bayern-Präsident Hainer sich am Ende gezwungen sah, die Jahreshauptversammlung trotz noch offener Wortmeldungen frühzeitig zu beenden.

Im Nachhinein wurde dem Management der Bayern dilettantisches Verhalten vorgeworfen, was sie sich auch indirekt eingestanden. So hat sich der ehemalige Adidas CEO Hainer schon entschuldigt und weitere Gespräche mit den Anhängern angekündigt. Ob dies allerdings die Haltung des FCB gegenüber Qatar ändert, ist mehr als fraglich.

Das Management sieht in Qatar Airways einen guten Geldgeber und verschließt seine Augen vor der Wahrheit. In Qatar wird regelmäßig gegen Menschenrechte verstoßen. So wurden erst kürzlich wieder norwegische Reporter verhaftet und ihr Filmmaterial beschlagnahmt, obwohl ihnen erlaubt wurde, über die Vorbereitungen zur WM 2022 in Qatar zu berichten. Das Presseteam der Norweger wollte wohl erneut über die Missstände unter den Bauarbeitern der Infrastruktur für die WM hinweisen. Diese sollen laut verschiedener Medienberichte unter sehr schlimmen Bedingungen als Leiharbeiter täglich viele Stunden auf den verschiedenen Baustellen für einen Hungerlohn schuften.

Neben den schlechten Bedingungen für die Bauarbeiter wird auch immer wieder über die Diskriminierung von Frauen und Andersdenkenden in Qatar berichtet. Unter anderem werden homosexuelle Handlungen mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft. Auch Frauen haben deutlich weniger Rechte als Männer und werden im Alltag stark benachteiligt.

Hainer, Kahn und Co freuen sich sicher über die Gelder aus Qatar, doch sind das die Werte, die sie vertreten wollen?

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