Die richtige Strategie kann sich auf dem Sportwetten-Sektor in barem Geld auszahlen. Dazu ist jedoch eine große Portion Know-how nötig, aber auch die künstliche Intelligenz kann hier durchaus weiterhelfen. Aus verwandten Bereichen, insbesondere aus der Casino-Branche, ist bekannt, dass eine KI Voraussagen treffen kann, die sich durch Menschenhirne kaum berechnen lassen. So verwendeten hocheffiziente Computer beim Spiel Roulette die Chaos-Theorie, um Voraussagen zu treffen, die sich tatsächlich bewahrheiteten. Für eine langfristig funktionierende Roulette Strategie sind die künstlichen Intelligenzen allerdings noch nicht gerüstet, ein punktueller Anfang ist aber gemacht. Auf der anderen Seite können künstliche Intelligenzen im Fußball bereits heute Informationen zusammentragen und auf Basis von Wetterdaten, körperlicher Fitness einzelner Spieler, der Spieltabelle und vielem mehr erstaunlich qualifizierte Vorhersagen treffen. Der Mensch muss nur dafür sorgen, dass die Maschine den Zugriff auf die passenden Daten erhält, der Rest läuft von selbst.
Scouting-Daten und Tracking-Daten, vom Computer analysiert
Das eifrige Datensammeln ist im Training und Spiel der großen Vereine längst zur Normalität geworden. Passquoten, Ballbesitz, Schusswinkel, Antrittsgeschwindigkeit, Atemfrequenz … Alles wird sehr genau erfasst und in komplexe Statistiken gepresst. Danach erfolgt die Datenanalyse, die wiederum großen Einfluss auf das weitere Training hat. Das alles ist keine Zukunftsmelodie mehr, sondern unsere Fußballgegenwart. Eingeteilt werden die Informationen in zwei Kategorien: Scouting-Daten enthalten sämtliche Aktionen eines Spielers, zum Beispiel wie oft er schießt und wie viele seiner Pässe ans Ziel gelangen. Die Tracking-Daten wiederum geben das Positionsspiel und das Laufverhalten wieder.
FC-Liverpool: auf der großen Datenwelle zum Erfolg?
All diese Einzelinformationen gilt es, sinnvoll miteinander zu verknüpfen, damit sie überhaupt aussagekräftig und nutzbar werden. Menschliche Scouts sind damit zunehmend überfordert, ihre Rolle übernehmen KIs, die noch um einiges komplexer „denken“ können. Kenner behaupten, der FC Liverpool habe deshalb den Champions-League-Pokal geholt, weil der Traditionsverein schon lange mit dem KI-Training verschmolzen ist. Für ihre Planung ziehen die Macher hinter den Kulissen fünf sogenannte „Data Scientists“ zur Rate, also Datenanalysten, die nichts anderes zu tun haben, als die künstliche Intelligenz fleißig zu füttern und den Output mundgerecht weiterzureichen. Diese Leute sollen es auch gewesen sein, die Jürgen Klopp als Liverpool-Trainer vorschlugen, obwohl dieser zu jenem Zeitpunkt in Deutschland nicht gerade mit Erfolg gesegnet war. Das klingt eher wie eine verrückte Roulette Strategie, führte jedoch zum gewünschten Ergebnis.
Teambuilding per Computer – Objektivität ohne zu „menscheln“
Wenn eine KI den passenden Trainer für eine Mannschaft suchen kann, dann ist sie sicher auch in der Lage, ein erfolgreiches Team zusammenzustellen. Welche Spieler arbeiten besonders gut zusammen – und wer passt nicht ins dichtgewebte Verteidigungs- oder Angriffsnetz? Welche Neuanschaffungen müssen mit an Bord und wer gehört zum Abschluss der Saison gefeuert? Der Trainer und die KI werden in diesen Dingen garantiert nicht immer einer Meinung sein, doch der Trend geht in die Richtung, eher den Computer als den Menschen entscheiden zu lassen. Der Rechner analysiert die zur Verfügung stehenden Daten absolut objektiv, ohne es dabei menscheln zu lassen. Nun müssten die Spieler selbst nur noch wie Roboter funktionieren, um wirklich jeder Vorhersage zu entsprechen.
Roulette Strategie bei der Spielerauswahl? Daumen hoch für Pavlenka
Im Fall von Jiri Pavlenka hat die Auswahl durch eine KI jedenfalls sehr gut geklappt. 2018 warb Bremen den jungen Keeper aus Tschechien ab – und zwar nicht nur, weil die menschlichen Scouts seine Performance im Tor so beachtlich fanden. Auch die Datenlage zeigte deutlich, dass Pavlenka genau der richtige Mann für die norddeutsche Mannschaft war. Der Spieler war im Einkauf nicht mal besonders teuer, doch das Schnäppchen zahlte sich aus. Zu verdanken haben das die Bremer der Firma Just Add AI, die eine Plattform zum Bündeln und Analysieren von Spielerdaten schuf, um diese anschließend gewinnbringend zu verwerten.
KI-Konzepte: So könnten Fans „ihren“ Sport wieder live genießen
Die gähnende Leere in den Fußballstadien bringt aktuell viel Verdruss mit sich. Den Fans kribbelte es in den Füßen, endlich wieder die Schwelle ihrer Heimat-Arena zu überschreiten und die Lieblingsmannschaft live zu erleben. Die Fußballer selbst vermissen den Jubel und die Gesänge, die sie immer wieder zu neuen Höchstleistungen anspornen. Die Clubs feilen fleißig an Rückkehr-Konzepten, die stark auf künstlicher Intelligenz basieren. Ein Pilotprojekt stammt beispielsweise von der Firma G2K, die auch für die Deutsche Bahn arbeitet. Es besteht aus verschiedenen KI-Lösungen mit kamerabasierter Temperaturmessung, Abstandsmessung und Maskenerkennung. Der BVB engagiert sich auf diesem Gebiet besonders und absolvierte bereits Ende Juni ein Heimspiel gegen Hoffenheim, das unter anderem dazu diente, die Überwachungstechnik zu testen. Statisten übernahmen die Rolle der Zuschauer, Sicherheitsleute reagierten auf die per Smartphone gemeldeten Verstöße.
Wenn die KI für Sicherheit in der Arena sorgt
Das G2K-System weiß sogar, welche Personen in einem gemeinsamen Haushalt leben. Zumindest gilt dies für die Dauerkarteninhaber, deren familiäre Beziehungen relativ offenliegen. So hat das Stadionpersonal eine Handhabe, Personen, die nicht zusammengehören, auf Abstandsregeln hinzuweisen und dafür so sorgen, dass diese auseinanderrücken. Eines Tages werden KIs vielleicht auch erkennen können, wenn sich in einem bestimmten Tribünenbereich Aggressionen hochschaukeln und entsprechend Alarm auslösen. Oder sie achten auf Taschendiebe und verhindern so, dass Geldbörsen und Handys unerlaubt ihren Besitzer wechseln. Die Arena wird damit hoffentlich zu einem noch sichereren Ort, an dem keine besonderen Roulette Strategien nötig sind, um eine entspannte Zeit zu verbringen.