Quo vadis, SV Werder Bremen?

SV Werder Bremen Es ist wieder zustande gekommen, das Wunder von der Weser. Auch wenn es ein Auswärtsspiel in Heidenheim gewesen ist, was schlussendlich für den Klassenerhalt gesorgt hat, mit ein wenig Schmunzeln darf man auf die sogenannte Heimstärke zielen. Aber alles der Reihe nach. Denn auch wenn der Weg in Liga 2 vorerst vermieden werden könnte, dem Verein stehen auch weiterhin komplexe und komplizierte Zeiten entgegen.

Wer will noch bleiben?

Vor der Saison hatten die Mannen aus dem Norden noch ziemlich ambitionierte Ziele, mit einem Augen dachte man gar an Europa. Dass es am Ende nur denkbar knapp in der Folgesaison nicht gegen Sandhausen und Regensburg geht, ist auch an der Mannschaft festzumachen – Sprichwort Leistungsträger. Nominell waren diese zwar vorhanden, auf dem Platz konnten sie es auch dank einer fragwürdigen Leistung der medizinischen Abteilung im Verein nur viel zu selten abrufen. Was bleibt also übrig vom Stamm, der eigentlich höhere Ziele verfolgt? Nun, viele Legenden wie Pizarro haben seit diesem Sommer den Ruhestand gewählt, Leihspieler wie Sahin sind bereits nicht mehr an der Weser, und um die finanzielle Sorgenfalten bedingt durch den Verbot für Zuschauer ein wenig abzufedern, muss man das Tafelsilber verscherbeln um sich über Wasser zu halten. Rashica und Klaassen werden längst mit namhafteren Vereinen in Verbindung gebracht, haben allerdings auch nicht mit Höchstleistungen auf sich aufmerksam machen können? Was wird also die kommende Saison bereithalten?

Was bringt 2021?

An sich hat Bremen immer noch – oder eher: immer – das Potenzial, um zumindest das gesicherte Mittelfeld zu erreichen. Allerdings haben dies auch viele andere Teams aus der Beletage, sei es Frankfurt, Freiburg oder die beiden Berliner Vereine. Man erwartet also für die anstehende Spielzeit einen engen Kampf darüber, die graue Maus der Bundesliga sein zu dürfen. Denn auch die Sportwettanbieter sehen für die Mannschaft um Kohfeldt nur wenig Licht. Zunächst einmal heißt es, eine schlagfertige Truppe aufzustellen, denn mit Bielefeld und Stuttgart sind zusätzlich zwei weitere, ekelige Teams aufgestiegen, die wohl ausschließlich über den Kampf die Klasse halten wollen. Und auch finanziell ist man im Durchschnitt der Liga nicht mehr auf Rosen gebettet.

Kein zweites HSV werden

Zwar wird man sich hinter vorgehaltener Hand immer noch darüber freuen, dass der einstige Rivale aus der Elbstadt ein weiteres Jahr in Liga 2 verbringen muss, gleichzeitig fällt aber immer noch ein spannendes, weil geladenes Auswärtsspiel flach. Allerdings sollte man sich auch erst noch an die eigene Nase fassen um zu gucken, dass man nicht selber in diese Rolle gerät. Denn die jüngere Vergangenheit hat auch an der Elbe gezeigt, was passieren kann, wenn man die Zeichen der Zeit nicht erkennt und daraus die richtigen Schlüsse zieht. Zwar ist man an der Weser noch beständiger, was beispielsweise den Trainerstuhl betrifft, aber wenn man auch die kommenden Jahre immer nur den Blick nach unten richten muss, wird sich das auf Dauer auf die Psyche auswirken. Der Verein wird also gut damit fahren, sich für die nähere Zukunft solide und vernünftig aufzustellen. Mit den Fans im Rücken sollte das auch in der kommenden Saison gelingen, vorausgesetzt sie dürfen ins Stadion, um das nächste Wunder der Weser zu erleben.

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