Sportlich könnte es beim Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen 05 kaum besser laufen. Am Samstagnachmittag gewann die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 2:1 und festigte damit den zweiten Tabellenrang. Dabei war es Stefan Aigner (35., 52.) vorbehalten, die beiden Treffer zum Heimerfolg beizutragen. Der zwischenzeitliche Ausgleich gelang Manfred Starke in der 39. Minute. Zum Spiel in der Duisburger Arena, in der der KFC in dieser Saison seine Spiele austrägt, kamen nur rund 3.000 Zuschauer.
Rückkehr in die Grotenburg wird wohl noch dauern
Wie lange der KFC Uerdingen noch in die Nachbarstadt ausweichen muss, ist gegenwärtig noch unklar. Laut Martin Linne, Chef des Amtes für Planung, Bau und Gebäudemanagement der Stadt Krefeld wurde mit den Arbeiten für die Trinkwasserhygiene und die elektrischen Leistungen bereits begonnen. Nur wird das eben nicht ausreichen, um die Drittligatauglichkeit der Spielstätte herzustellen. „Allerdings haben wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wie wir mit dem Bestand umgehen können. Das Ergebnis erwarten wir Mitte Oktober“, erklärte hierzu Linne gegenüber RP Online den Stand der Dinge. Mit der Erstellung der Studie wurde dabei das Planungsbüro von Albert Speer und Partner beauftragt.
Dabei ist jetzt schon festzustellen, dass die ursprünglich geplanten 9,5 Millionen Euro nicht ausreichen werden, um das Stadion für die dritte Liga, auf deren Spiele auch mit Bonus gewettet werden kann, fit zu bekommen. Und auch wenn ein paar Millionen Euro mehr fließen sollten, dürfte die Spielstätte noch weit entfernt von den Top-Stadien der Liga sein. Trotzdem machte Linne klar, dass es mit einem Neubau wohl sehr langwierig werden würde. „Ein Neubau wäre erst in vier bis fünf Jahren erstellt. Vorausgesetzt, ein Standort wäre im direkten Zugriff“, ergänzte der Beigeordnete hierzu.
Und auch beim KFC Uerdingen selbst haben die Verantwortlichen kaum Interesse an einem Neubau irgendwo auf der grünen Wiese. Geschäftsführer Niko Weinhart betont ganz klar, dass die zentral gelegene Spielstätte mit seiner ganzen Geschichte die Heimat des Vereins ist. Bereits 1927 wurde das Grotenburg-Stadion erbaut und erhielt 1975 die ‚neue‘ Haupttribüne. Zuletzt wurde die Heimat des KFC im Jahre 1986 mit der Errichtung der Ostkurve auf Vordermann gebracht. Damals fanden 34.500 Zuschauer darin Platz. Das denkwürdigste Spiel in der Grotenburg war der 7:3-Erfolg gegen Dynamo Dresden im Europapokal der Pokalsieger (19. März 1986). Nach der 0:2-Hinspielniederlage und dem 1:3-Rückstand zur Pause glaubte damals niemand mehr an ein Weiterkommen. Bis dann Wolfgang Funkel (58., 79.), Lárus Guðmundsson (63.), Wolfgang Schäfer (65., 86.) sowie Dietmar Klinger (78.) den Spielverlauf auf den Kopf stellten.
Gegen den 1. FC Kaiserslautern und die Sportfreunde Lotte sollen weitere Siege folgen
Doch bis es irgendwann wieder zu solch historischen Momenten in der Grotenburg kommen kann, steht erst einmal der Alltag in der dritten Liga an. In zwei Wochen (20. Oktober) geht es zunächst auf den Betzenberg zum 1. FC Kaiserslautern. Das Spiel beim viermaligen deutschen Meister wird um 14 Uhr angepfiffen. Das nächste Heimspiel steht dann am 27. Oktober an (Anstoß ebenfalls 14 Uhr). Vielleicht verirren sich dann gegen die Sportfreunde Lotte auch ein paar mehr Zuschauer in die Ausweichspielstätte nach Duisburg. Die Mannschaft von Stefan Krämer hätte es bei den derzeitigen sportlichen Leistungen auf jeden Fall verdient.