Heiko Herrlich verschafft sich Luft

Nach der Niederlage am fünften Spieltag der Bundesliga gegen Hertha BSC, schrillten bei Bayer Leverkusen bereits die Alarmglocken. Mit nur einem Sieg und drei Niederlagen aus den ersten fünf Partien, rangierten die Leverkusener nur auf dem vierzehnten Rang der Tabelle. Erst mit dem deutlichen Sieg gegen den Hamburger Sportverein, verschafften sich die Leverkusener und ihr Trainer wieder etwas Luft zum atmen.

Zu Gast bei der Hertha in Berlin zeigte Leverkusen am vierten Spieltag eine durchaus ansprechende Leistung. Insbesondere in der ersten Halbzeit erarbeitete sich das Team von Heiko Herrlich viele Chancen. Allein, an der Verwertung haperte es. Die Berliner zeigten sich dagegen eiskalt und führten zur Pause mit 2:0. Auch in der zweiten Halbzeit bot Bayer eine starke kämpferische Leistung. Der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Julian Brandt kam allerdings zu spät: So stand nach 90 Minuten einmal mehr ein symptomatisches Ergebnis für diese Saison zu Buche: Gut gespielt, knapp verloren und wieder ohne Punkte geblieben: Vom klaren Sieg gegen den SC Freiburg abgesehen, springt für den neuen Trainer Heiko Herrlich und seine Mannschaft in dieser Saison wenig Zählbares heraus.

Nachdem das Projekt Roger Schmidt in der vergangenen Saison gescheitert war, entschied sich Rudi Völler mit Interimstrainer Tayfun Korkut zunächst für einen soliden Trainertypen ohne große taktische Besonderheiten. Korkut erreichte den Klassenerhalt, doch zur neuen Saison wollte Völler den Neuanfang. Nachdem mehrere Kandidaten abgesagt hatten, entschied er sich in Absprache mit der Vereinsführung für Heiko Herrlich. Herrlich hatte mit Jahn Regensburg überraschend den Aufstieg in die Zweite Liga gefeiert.

In der darauf folgenden Bundesligapartie ging es für Herrlich und Co. zu Hause gegen den HSV. Mit zwei Siegen in die Saison gestartet, konnte sich der HSV sogar kurzzeitig über den ersten Rang in der Tabelle freuen. Doch es folgten Niederlagen gegen Leipzig, Hannover und zuletzt gegen Borussia Dortmund. Den Hamburgern gelang dabei jeweils kein einziger Treffer. Für beide Vereine ging es um viel: Während der Sieger der Partie wieder Morgenluft wittern konnte musste sich der Verlierer langsam aber sicher auf darauf einstellen, die Abstiegsränge genau im Auge zu behalten. Am Ende waren es die Leverkusener, die sich deutlich mit 3:0 durchsetzten und damit den HSV endgültig in eine Krise stürzten.

Doch nicht weniger wichtig war die Partie der Leverkusener am nächsten Spieltag sein. In Gelsenkirchen wartete mit Schalke 04 ein harter Brocken. Gemeinsamkeit der beiden Vereine ist, dass die „Königsblauen“ mit Domenico Tedesco ebenfalls einen neuen Mann an der Seitenlinie haben. Auch Tedescos Auftakt verlief turbulent: Vor allem die Degradierung von Kapitän Benedikt Höwedes und dessen anschließender Wechsel zu Juventus, verbunden mit einer vergifteten Abschiedsbotschaft, wurde kontrovers diskutiert. Doch mittlerweile müssen auch die Tedesco-Kritiker einsehen, dass der Neue bisher einen ganz vernünftigen Job macht. Manche Fans wagen inzwischen sogar davon zu träumen, dass Schalke am Ende der Saison als Meister an der Spitze der Tabelle stehen könnte, wenn auch die Bundesliga Wettquoten für die Deutsche Meisterschaft aktuell nicht darauf hindeuten.

Doch der Erfolg gibt Tedesco bislang recht. Abgesehen von der deutlichen Pleite gegen die Bayern sowie einer Niederlage am zweiten Spieltag gegen Hannover, hat Schalke immerhin schon zehn Punkte auf dem Konto. Insbesondere der Sieg gegen Vizemeister RB Leipzig am ersten Spieltag kam durchaus überraschend und auch wenn es nur zu einem Unentschieden gegen Bayer gereicht hat, war die Leistung der Gelsenkirchener dennoch passabel. Tedesco war aus der Zweiten Liga von Erzgebirge Aue zu den Schalkern gewechselt und muss sich mit seinem Team an diesem Wochenende gegen Hertha BSC behaupten.

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